Die Wanderrouten Arpainen umfassen insgesamt ein Wegnetz von über 50 Kilometern an Wanderwegen vom Ähtäri Tierpark bis zur Ortsmitte von Soini. Dazu gehören zum Beispiel drei kürzere Routen: Kalevin kiekka 3,5 km, Arpaiskämppä – Saarilammi Laavu (offene Windschutzhütte mit Pultdach) 3,4 km und Arpaiskämppä – der See Arpainen 0,4 km. Als Ausgangspunkt für das Wandergebiet dient die Übernachtungshütte Arpaiskämppä mit einem offenen Kamin. Dazu gehören auch ein Holzschuppen, eine Trockentoilette, eine Sauna am Flussufer und eine Feuerstelle. Auf dem Gelände kann man auch in einem Zelt übernachten. Von der Schutzhütte sind es 28 Kilometer sowohl zum Ähtäri Tierpark als auch zur Ortsmitte von Soini.

Der Bergrücken von Iso Koirajärvi auf dem Gebiet von Arpainen ist ein Teil des Natura 2000-Netzwerks, mit dem Ziel, die Vielfalt der Naturlandschaft zu schützen. Das Gebiet gehört dem Amt für finnische Staatswälder. Der Service in Arpainen steht den Wanderern frei zur Verfügung. Geben Sie beim Wandern darauf acht, dass Sie in einem Naturschutzgebiet sind und gehen Sie nur auf den markierten Wanderwegen.

Allgemeine Beschreibung

Arpainen 001Arpaisten – Saarilammen harju ist eine gut fünf Kilometer lange einheitliche Naturlandschaft in der Nähe der Gemeindegrenze zwischen Soini und Ähtäri im Naturraum Suomenselkä, ein Wasserteiler zwischen der Küstenregion Österbotten und der Seenplatte Mittelfinnlands. Er bildet einen Teil der Bergrückenkette, die im Binnenland von Finnland in Jämsä beginnt, über Keuruu und Multia nach Ähtäri gelangt und im nördlichen Teil der Ortsmitte von Soini im Tal des Flusses Kuninkaanjoki endet.

Die Kantenform im Binnenland entstand im Bereich von Laukaa – Jyväskylä – Muurame – Jämsä – Kuorevesi Halli – Juupajoki – Hämeenkyrö Kyröskoski – Kankaanpää Niinisalo als das Schmelzen des Festlandeises für ca hundert Jahre vor 11 000 – 10 900 Jahren unterbrochen wurde. Als das Klima sich erneut erwärmte, zog sich die Kante des Eisschildes weiterhin in südwestlicher Richtung zurück und erreichte die Küste der Bottenwiek in ca 700 Jahren (Marjatta Koivisto: Jääkaudet, s. 76-77). In Österbotten betrug die Geschwindigkeit des Gletscherrückzugs im Durchschnitt 300 – 400 Meter pro Jahr, und so kann man davon ausgehen, dass sich die Gletscherkante im Gebiet von Arpainen vor etwa 10 600 Jahren befand .

Die südlichste Naturlandschaft des Gebirgskamms von Arpainen – Saarilammi stellt die ein Kilometer lange und einen halben Kilometer breite Schicht von Arpaistenkangas dar. Nördlich der Arpaishütte setzt sich die Schicht als ein schmaler und höchstens fünfzehn Meter hoher Bergrücken zum Käärmekukkula fort. Auf der Landenge zwischen Iso und Pieni Koirajärvi erhebt sich der Bergrücken nur zwischen zwei und fünf Metern oberhalb der Oberfläche der Moore um die Seen und den Bergrücken. Der nördlichste Teil des Bergrückens ist der schmale und steile Berghang von Saarilammenharju.

Über die Entstehung der Bergrückenformation
Der Bergrücken entsteht während der Eisschild im Bett des in Kanälen fließenden Stromes schmilzt. Auf dem Boden des dicken Eisschilds wird das Eis unter starkem Druck elastisch und fließt in Richtung Eisschildkante und der Kanäle und Spalten im Eisschild. Der Eisstrom hobelt Steine und Erde mit sich aus dem Erdreich und dem Felsgrund. Im Gletscherstrom werden Steine und Erde durch die starke Strömung befördert, zerschlagen, abgetragen und geschliffen. Wenn sich die Strömung aus irgendeinem Grund verlangsamt, häufen sich die Stein- und Erdmassen im Flussbett zu einer Moränenkette.

Das Erdreich der Bergrückenlandschaft besteht aus Kies, Sand und Feinsand, deren Struktur  normalerweise geschichtet ist. Wenn die Strömung des Gletscherstroms langsamer wird, häufen sich die gröberen Bodenbestandteile Kies und Sand zuerst und die feinere Erde wird weiter weg befördert.

Arpaistenkangas
Die südlichste Formation der Bergrückenkette, Arpaistenkangas, ist ein im Mündungsgebiet des Gletscherflusses aus Kies, Sand und Feinsand getürmtes Delta. Die höchsten Stellen befinden sich 213 Meter über dem heutigen Meeresspiegel und gute 20 Meter über der Oberfläche des Arpainen-Sees. Der aus dem Norden strömende Gletscherfluss hat Steine, Geröll und Erde transportiert, die sich in der erweiterten Spalte der Gletscherkante getürmt haben, als die Strömung nachließ.

Das Delta ist eine auf der trockenen Erde entstandene Formation. Dessen Oberfläche ist leicht hügelig. An der Süd- und Ostseite der Arpaistenkangas kann man Schluchten und Flussbetten beobachten, an denen entlang das Wasser hinunter zum Meer geflossen ist. Das höchstgelegene Ufer der Ostsee während der Zeit des Ancylus-Sees befand sich im südöstlichen Teil der Endmoräne an den Ufern des jetzigen Hirvijoki-Flusses auf einer Höhe von etwa 180 - 185 Metern.

Die Ablagerungen des Deltas Arpaistenkangas stammen vermutlich größtenteils aus der nächsten Umgebung vom Iso Koirajärvi-See, aber wenn man dessen Größe berücksichtigt, ist vermutlich ebenfalls Material aus einer Entfernung von bis zu zehn Kilometern aus sowohl nördlicher als auch nordwestlicher Richtung transportiert worden.

Der Bergrücken Arpainen
Von der Nordkante des Arpaistenkangas-Deltas bei der Schutzhütte Arpaiskämppä beginnt die eigentliche Bergrückenformation. Dessen höchste Stelle befindet sich 208 Meter ü.d.M. und über 15 Meter über der Seeoberfläche. Der Kanal des Gletscherflusses ist stellenweise enger und stellenweise wieder breiter gewesen, so dass das Material, das der Fluss transportiert hat, sich auf ein breiteres Gebiet gehäuft hat. Im Bergrücken gibt es ebenfalls Abzweigungen und zylindrische Löcher. Sie sind entstanden, als die Eisblöcke, die mit dem Strom mittransportiert wurden, unter die Ablagerungen des Bergrückens verschüttet und später geschmolzen sind. Der hohe Teil des Bergrückens endet auf dem Käärmekukkula. Zwischen dem nördlichen Teil von Iso Koirajärvi und Saarilammenharju ist die Häufung von Bergrückenablagerungen geringer gewesen und die Landschaft ist niedrig geblieben. Das Material am Bergrücken besteht jedenfalls an der Oberfläche von Sand und Feinsand.